Showdown - Eine Sportart für Blinde, auch auf dem Computer

Lena und Felix, zwei der Kinder aus dem Verein, schreiben hier über die Sportart "Showdown" und wie diese auch über das Gehör auf dem Computer gespielt werden kann.

Showdown - Eine Sportart für Blinde, die auch inklusiv gespielt werden kann

Vor einigen Wochen war ich auf einer Veranstaltung. Hier sollte mir Showdown beigebracht werden. Showdown funktioniert wie folgt: Man hat eine große Platte. Sie ist ähnlich wie eine Tischtennisplatte, nur dass sie einen hohen Rand drum herum hat. Jeder trägt an einer Hand einen Handschuh und hat einen Schläger in der Hand. Mit diesem spielt man einen rasselnden, somit hörbaren Hartplastik-Ball. Showdown wird immer eins gegen eins gespielt. Wenn der  Schiedsrichter, der natürlich sehend sein muss, anpfeift, hat einer der beiden Spieler einen Aufschlag. Das bedeutet, dass er den Ball zuerst anschlagen darf. Jeder hat immer zwei Anschläge hintereinander. Wenn der Gegner aber ein Tor bei einem geschossen hat und man hat schon beide Aufschläge gemacht, muss man den Ball vorsichtig dem Gegner zuspielen. Wenn der Ball in diesem Moment ins Tor fällt, zählt das nicht. Aber im Normalfall muss der Gegner versuchen, mit dem Schläger oder der behandschuhten Hand den Ball abzuwehren und zurückzuschießen. Die Hand, an der der Handschuh nicht ist, darf auf keinen Fall auf der Platte sein! Diese Hand darf nur benutzt werden, wenn der Gegner bei einem ein Tor geschossen hat. Dann darf man den Ball rausholen. Die Hand darf auch auf der Platte sein, wenn man Aufschlag hat. Ansonsten muss die Hand oben auf dem Rand der Platte liegen. Sonst kann sie vom Ball getroffen werden und dass wird dann sehr schmerzhaft.

Eli Osewald, die selbst blind ist und auch schon bei Meisterschaften im Showdown gute Plätze gemacht hat, hat mir und noch ein paar anderen Kindern das Spiel gut erklärt und dann durften wir alle es ausprobieren. Wir haben uns in zwei Gruppen eingeteilt, denn in dem Gebäude, in den die Veranstaltung stattgefunden hat, gab es zwei Showdownplatten. Die eine Gruppe bestand aus den Leuten, die schon etwas besser in dem Spiel waren, die andere aus denen, die Showdown noch nicht gespielt hatten. Wenn einer in der Anfängergruppe gut genug gewesen ist, durfte er in die andere Gruppe gehen.

Ich fand die Veranstaltung sehr lehrreich und sie hat mir einen riesigen Spaß gemacht. Ich persönlich würde Showdown ausdrücklich weiterempfehlen. In Frankfurt gibt es bereits eine Showdownmannschaft. Ich hoffe, dass ich ein paar BEBSK-Mitglieder von dem Spiel begeistern konnte und, dass sich schon bald mehr Menschen für Showdown interessieren und es spielen können.

Dies ist ein Artikel von Lena K, 10 Jahre 

 

Audiogame Showdown: ein Sportspiel auf dem Computer.

Auch Blinde können Computer spielen: sogenannte Audiogames machen es möglich. Sie werden nur über das Gehör gespielt. Das Audiogame Showdown bezieht sich auf den Sport ´Showdown´ (auf Deutsch ´Tischball´), der mit Handschuhen und mit Schlägern in der Hand gespielt wird. Im Showdownball ist eine Rassel, so dass man ihn gut hören kann. Das Audiogame zeigt während der Benutzung einen schwarzen Bildschirm und kann ohne sehende Hilfe von jedem Blinden gespielt werden. Allerdings ist es notwendig, dass alle Bildschirmleser (z. b: Jaws, NDVA oder Cobra) vor dem Spielen ausgeschaltet werden.

Showdown ist sehr einfach zu installieren. Ist es installiert, klickt ihr auf das neue Showdown-Symbol auf dem Desktop, sofern ihr alle Bildschirmleser ausgeschaltet habt. Nun wird man von einem audioreichen Intro begrüßt. Danach landet man sofort im Hauptmenü. Durch das Hauptmenü geht man mit der Pfeiltaste hoch und Pfeiltaste runter und wählt mit Eingabe aus. Ist man sich nicht sicher, ob die Kopfhörer richtig sitzen, sollte man zuerst den Punkt "Speakertest" wählen. Sitzen die Hörer dann richtig, klickt ihr auf "new game" um zu starten. Nun werdet ihr aufgefordert, die Schwierigkeitsstufe zu wählen. Spielt ihr zum ersten Mal, solltet ihr Beginner wählen. Dies ist die einfachste Stufe. Danach wird gefragt, ob die Tore, Punkte und alles andere während dem Spiel von einer weiblichen oder einer männlichen Computerstimme angesagt werden sollen. Diese Auswahl ist euch überlassen. Sie hat keinen Einfluss auf die Schwierigkeit des Spiels.

Dann geht's auch schon los. Nach dem Zufallsprinzip wird entschieden, wer zuerst schießen darf. Ab diesem Moment werden Die Pfeiltaste links, die Pfeiltaste rechts und die Leertaste die wichtigsten Bedienelemente des Spiels. Solltet ihr zuerst schießen dürfen, sucht mit Pfeil rechts und Pfeil links die Position aus, von der aus ihr schießen wollt. Habt ihr sie gefunden, drückt auf Eingabe, um zu schießen. Der Ball rollt nun über die Platte und ihr könnt den Computer nach ihm suchen hören. Wird der Ball gehalten, rollt er zu euch zurück. Jetzt ist Schnelligkeit gefragt: ihr hört den Ball entweder im linken oder im rechten Ohr. Hört ihr ihn im linken, müsst ihr ´Pfeil links´ und wenn ihr ihn im rechten hört, ´Pfeil rechts´ drücken. Und zwar sooft, bis ihr den Ball auf beiden Ohren hören könnt. Jetzt drückt ganz schnell die Leertaste. Hat alles funktioniert, haltet ihr den Ball und das Ganze geht wieder von vorne los.

Während des Spiels könnt ihr außerdem das P drücken, um das Spiel zu pausieren. Zum Fortsetzen drückt einfach erneut P. Mit Q brecht ihr die Runde ab und geht ins Hauptmenü zurück und mit Escape brecht ihr die Runde ab und beendet Showdown. Showdown kann man kostenlos von www.audiogames.net herunter laden. Klickt einfach auf "search" und wählt in der Ausklappliste unter Showdown aus. Es lohnt sich zu stöbern, falls man mehr Audiogames ausprobieren möchte.

Text: Felix H. (12)