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Beschaffung von Schulmaterialien

Für blinde Schulkinder in inklusiver Beschulung passendes Arbeitsmaterial zu beschaffen ist eine aktuell leider noch recht aufwändige Arbeit. Oft müssen LehrerInnen, SchulassistentInnen und Eltern bestehendes Material an die individuellen Bedürfnisse anpassen. Förderschulen besitzen hier den Vorteil eines über die Jahre aufgebauten Fundus an Material, häufig müssen Eltern aber auch hier zusätzliches Material zur Veranschaulichung und Vertiefung organisieren. Anders als im inklusiven Einsatz besteht hier dann wenig Hilfe durch LehrerInnen und eine Schulassistenz ist nicht vorhanden.

Bekannte Resourcen

  • Die Freiarbeitsmaterialien von Maria Montessori sind zum Beispiel oft sehr gut auch für blinde Kinder geeignet, da diese nicht nur den Sehsinn ansprechen.
  • Das Isar-Projekt hat auf seiner Homepage www.isar-projekt.deversucht das Wissen aus 40 Jahren integrativer Beschulung in den unterschiedlichen Bundesländern zu bündeln und in ihrem „virtuellen Zentrum zur Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit einer Sehschädigung“ der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Dabei geht es um unterschiedliche Didaktikmöglichkeiten und ganz konkret Arbeitsmaterial- und Literaturdatenbanken. Außerdem gibt es Informationen über Weiterbildungsangebote (z. B. in Brailleschrift) für Eltern, Erzieher, Schulbegleiter und Lehrer. Für Kinder die inklusiv beschult werden ist dies eine wichtige Informationsquelle.
  • Es gibt unterschiedliche Medienzentren, die reguläre Schulbücher und andere Arbeitsmaterialien in die Brailleschrift übersetzen. Dies ist recht aufwendig und braucht entsprechende Vorlaufzeiten. Daher sollte sich rechtzeitig vor Schulbeginn an ein solches Zentrum gewendet werden, wenn man für sein Kind Schulbücher in Brailleschrift braucht. Diese Aufgabe kann von FörderlehrerInnen oder SchulassistentInnen übernommen werden, da sich diese meist schon in der Ferienzeit mit dem Kollegium der Schule auseinander setzen und daher früh erfahren, welche Schulbücher genau benötigt werden. Die zuständigen Institutionen variieren je nach Bundesland. Hier kann die Förderlehrkraft vom mobilen Dienst Auskunft geben.
  • Eine gute Informationsquelle, ob Schulmaterialien (z. B. auch Lektüren) bereits übertragen wurden, bietet zusätzlich das Braille-Archiv Hessen, an deren Pflege deutschlandweit alle Medienzentren mitarbeiten.