Meine Eltern hatten keine Selbsthilfe
Als ich zwei Jahre alt war, wurde bei mir RP festgestellt, eine fortschreitende, nicht behandelbare Augenkrankheit. Wie meine Eltern damals damit klarkamen, weiß ich gar nicht. Jedenfalls gab es damals keine Selbsthilfeorganisation für Eltern von sehbehinderten Kindern. Warum haben ausgerechnet wir ein behindertes Kind bekommen? Müssen wir es anders behandeln als seine Geschwister? Was können wir ihm zumuten und was dürfen wir ihm zutrauen? Sollten wir noch einen weiteren Arzt aufsuchen? Wo gibt es hilfreiche Tipps? Mit solchen Fragen standen meine Eltern Anfang der 70er Jahre allein da.
Jetzt bin ich erwachsen und engagiere mich in mehreren Selbsthilfeorganisationen. Ich inde es wichtig, dass blinde und sehbehinderte Menschen sich miteinander für ein möglichst selbstbestimmtes Leben einsetzen. Sie müssen ihre Situation und ihr Leben selbst in die Hand nehmen.
Aber bis sie das können, haben sie Eltern, die sich darum bemühen, dass ihr Kind so normal und gut aufwachsen kann, wie möglich. Und auch dafür brauchen Eltern eine Selbsthilfeorganisation.
Ich inde es sehr wichtig, das Eltern sich austauschen können, das sie einander Tipps geben, trösten und Mut machen, zusammen für ihre Kinder kämpfen und miteinander als Familien Spaß haben. So lernen auch die Kinder, warum Selbsthilfe sowichtig ist.
Seit etwa zehn Jahren arbeite ich für den DBSV mit der BEBSK zusammen - vor allem bisher mit Marion Böttcher - mal locker, mal intensiver. Diese Zusammenarbeit fand ich immer sehr angenehm und konstruktiv. Sie bringt der BEBSK und dem DBSV Vorteile. Als großer Verband können wir die BEBSK unterstützen und bekommen andererseits Kontakt zu Kindern und können uns in der Interessenvertretung auf die Kooperation mit den Eltern berufen.
Ich freue mich auf unsere kommenden gemeinsamen Aktivitäten und Projekte für Kinder mit Seheinschränkung und für ihre Eltern.
Liebe BeBSK-Mitglieder, alles Gute zum Geburtstag!